Ob in Präsenz oder Online: Sie kennen das vermutlich: Sie hetzen atemlos von Meeting zu Meeting, aber wenn Sie abends ermattet in den Sessel fallen, sind Sie sich gar nicht so sicher, ob all die Meetings Ihre Zeit wert waren. – Klar, es gibt Meetings, die braucht kein Mensch. Gleich­zeitig gibt es auch solche, bei denen das physische Zusam­men­treffen von Menschen enorm Sinn macht. Ich gebe Ihnen deshalb in meinem heutigen Blog einige Tipps, wie Sie notwendige Meetings effektiv und effizient gestalten. (Lesezeit: ca. 3 Minuten)

Gesprächs­leiter als Schlüssel zu einer effizi­en­teren Meeting-Kultur

leitbild-lernen-als-schluessel-zum-erfolgGerade Führungs­kräfte führen unentwegt Klärungs­ge­spräche über Ziele und Wege künftigen Handelns – ob in Innova­ti­ons­pro­zessen, Mitar­bei­ter­ge­sprächen, Gesprächen über ein neues Kunden­projekt oder gar über Unter­neh­mens­ziele und –strategien. Für Organi­sa­tionen müsste das Grund genug sein, solche Gespräche effektiv, effizient und wertschätzend zu gestalten. Doch leider zeigt die Praxis, dass in Klärungs­ge­sprächen meist unstruk­tu­riert, plan- und ziellos disku­tiert wird. Das Ergebnis: Trotz des Einsatzes von viel Zeit, Ressourcen und folglich auch Geld wird die Bespre­chung oft ergeb­nislos vertagt. Abhilfe schaffen Sie durch formale Bespre­chungs- und Gesprächs­regeln sowie durch den Einsatz fachfremder, profes­sio­neller Gesprächsleiter.

Ein profes­sio­neller Gesprächs­leiter? Wann lohnt sich das?

Ein profes­sio­neller Gesprächs­leiter empfiehlt sich dann, wenn

  • mehr als acht Personen am Gespräch teilnehmen,Leistungen-kommunikationstraining-in-kleingruppen-social
  • zu befürchten ist, dass ein Teilnehmer bzw. eine Gruppe versuchen wird, seine/ihre Inter­essen durchzusetzen,
  • ein Thema polari­siert und deshalb Konfron­ta­tionen zu erwarten sind,
  • ein vielschich­tiges Thema in sehr kurzer Zeit zu klären ist.
  • eine starke Autorität am Gespräch beteiligt ist, die die Gruppe mögli­cher­weise aufgrund ihrer (hierar­chi­schen) Funktion hemmt, ihre Meinung frei zu äußern,
  • Probleme auf der Bezie­hungs­ebene zu erwarten sind.

Gesprächs­leiter trumpfen mit Neutralität

Ob der Gesprächs­leiter aus einer externen oder der eigenen Organi­sation stammt, ist einerlei. Wichtig ist, dass er neutral ist. Denn:

  • Der Gesprächs­leiter soll die fachliche Diskussion nicht durch seine exponierte (hierar­chische oder themen­be­zogene) Rolle beeinflussen.
  • Der Gesprächs­leiter soll von allen Gesprächs­teil­nehmern als neutraler Moderator akzep­tiert werden. Das funktio­niert nur, indem er sich aus der fachlichen Diskussion konse­quent raushält. (Sollte er fachlich Stellung beziehen müssen, ist es also ratsam, die Gesprächs­leitung solange abzugeben, bis der Tages­ord­nungs­punkt abgeschlossen ist.)
  • Der Gesprächs­leiter muss sich auf seine komplexen Aufgaben (siehe unten) als Gesprächs­leiter konzen­trieren können.

Was muss ein Gesprächs­leiter können?

Um ein Gespräch in die richtige Richtung manövrieren zu können, braucht ein Gesprächs­leiter folgende Eigen­schaften und Fähigkeiten:

  • grund­sätz­liche Glaub­wür­digkeit und Akzeptanz innerhalb der Organisation,impuls-Palette
  • starke Persön­lichkeit (u. a. Empathie, Gelas­senheit, Flexi­bi­lität, Authen­ti­zität, Verantwortungsbereitschaft)
  • Gesprächs­fä­higkeit (u. a. aufmerksam Hinhören können, rheto­rische Fähig­keiten, Sensi­bi­lität für alle kommu­ni­ka­tiven Zeichen)
  • schnelle Auffas­sungsgabe und Kombinationsfähigkeit,
  • Fähigkeit, voraus­zu­denken,
  • struk­tu­rierte Arbeitsweise,
  • feste Stimme,
  • Fachkennt­nisse in Moderationstechniken.

Aufgaben des Gesprächs­leiters in Klärungsgesprächen

beitrag-zurGrund­sätzlich hat der Gesprächs­leiter die Aufgabe, als „Diener der Gruppe“ die Voraus­set­zungen dafür zu schaffen, dass das Klärungs­ge­spräch gelingen kann, d. h.,

  • dass es konstruktiv verläuft,
  • sich alle Teilnehmer frei äußern können,
  • alle vorher definierten Gesprächs­regeln einge­halten werden und
  • am Ende des Gesprächs ein Ergebnis steht.

Holen Sie sich hier die detail­lierte Check­liste zu den Aufgaben des Gesprächs­leiters vor, während und nach dem Meeting.

Aufgaben der Gesprächs­teil­nehmer in Klärungsgesprächen

  • Aufmerksam hinhörenimpuls-MitarbeiterInnen
  • sich aktiv und konstruktiv am Gespräch beteiligen.
  • Gemeinsam verab­schiedete Gesprächs­regeln einhalten.
  • Wertschätzend und respektvoll mitein­ander umgehen.
  • Nur konstruktiv Feedback geben.
  • Sich als gleich­be­rech­tigter Gesprächs­partner fühlen und agieren.
  • Auf der Sachebene bleiben und nicht persönlich werden.
  • Unklar­heiten in Bezug auf Gesprächs­verlauf oder Inhalte sollten jeweils konkret thema­ti­siert werden.
  • Entschei­dungen der Gruppe akzeptieren.

Aufwand und Nutzen

Das kommt Ihnen alles sehr aufwändig vor? – Ist es auch. Doch Sie werden erleben, dass sich der Aufwand lohnt. Denn

Erstens überlegt sich bei dem Aufwand jeder, ob ein Meeting überhaupt sinnvoll ist,

zweitens enden mehr Meetings mit einem handfesten Ergebnis (müssen also nicht vertagt werden) und

drittens werden die Meetings insgesamt effek­tiver und effizienter.

Fazit:

Ist das auch für Sie ein sinnvoller Weg zu effizi­enten und effek­tiven Meetings? Wenn ja, dann habe ich noch einen letzten Tipp für Sie: Lassen Sie einige fähige (freiwillige) Mitar­bei­tende aus Ihrem Unter­nehmen zum Gesprächs­leiter „ausbilden“ und setzen Sie diese dann abtei­lungs-/ressort-übergreifend ein.

Falls Sie Unter­stützung bei der Schulung Ihrer künftigen Gesprächs­leiter benötigen, bin ich gerne für Sie da.

Herzliche Grüße und fröhliche Weihnachtenimpuls-Weihnachtsbaum
Ihre

Sabine Benken