Kürzlich ein interessanter Kommentar auf meinem Lieblingssender – es ging um Corona und die Auswirkungen der Krise auf die Gastronomie: Die Branche ist am Boden. Und es wird schwierig für sie werden, sich wieder aufzurappeln. Da hilft Geld auch nur mäßig. Denn ein entscheidender Punkt ist, dass die ohnehin rar gesäten, serviceorientierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter längst in Länder abgewandert sind, in denen sie schon wieder arbeiten und Karriere machen können. – Dieses Massen-Phänomen „Kündigungen nach der Krise“ fürchtet ebenso die Pflegebranche – und so manch anderes Unternehmen, das bisher wenig Fokus auf ein gutes Arbeitsklima und wertschätzende Beziehungen zu den Mitarbeitenden gelegt hat. – Was also erwarten Mitarbeitende von einem modernen „guten“ Arbeitgeber? – Einige Antworten darauf lesen Sie hier in diesem Blog (Lesezeit: ca. 2 Minuten):
Was die Mehrzahl der Mitarbeitenden antreibt
- Sicherheit:
Es liegt auf der Hand: Mitarbeitende suchen Sicherheit bei einem vertrauenswürdigen Arbeitgeber, der pünktlich Lohn bzw. Gehalt überweist, Arbeitsbedingungen bietet, die der Gesundheit nicht schaden und sich möglichst mit dem Familienleben in Einklang bringen lassen.
- Sinnhaftigkeit:
Ganz unabhängig von der Krise streben Mitarbeitende danach, mit ihrer Arbeit einen Beitrag zu einer sinnvollen Aufgabe leisten zu können.
- Wertschätzung:
Mitarbeitende erwarten, dass man ihnen mit Respekt begegnet, ihnen vertraut und etwas zutraut und ihre Arbeit schätzt. Und schließlich suchen sie bevorzugt nach einer Organisation, mit der sie sich identifizieren und sich zugehörig fühlen können.
- Persönliches Wachstum:
Die Zeiten, in denen man einen Mitarbeitenden an einen Platz gestellt und ihn 40 Jahre dort hat arbeiten lassen, sind vorbei: Menschen wollen – und sollen – sich weiterentwickeln, und zwar nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Das kommt übrigens gerade in dieser veränderungsfreudigen Zeit auch dem Unternehmen zugute: Denn nur das Unternehmen, das lernwillige Mitarbeitende im Team hat, kann sich zu einer lernenden Organisation entwickeln.
- Abwechslung und Abenteuer:
Mitarbeitende, die sich weiterentwickeln wollen, suchen spannende Aufgaben und Herausforderungen, an denen sie wachsen und über sich hinauswachsen können. Flexible Arbeitszeiten und ‑orte sorgen für Abwechslung und Zufriedenheit.
Wie beidseitig profitable Beziehungen gedeihen
Es wäre ein Missverständnis zu denken, Mitarbeitende erwarten, dass der Arbeitgeber nur noch macht, was sie wollen. – Ihnen geht es vielmehr um ein ausgewogen symbiotisches Miteinander. Eine Win-Win-Konstellation. Eine für beide Seiten profitable Beziehung. Denn zufriedene Mitarbeitende bleiben – gerade auch in Krisenzeiten. Weil sie loyal sind, sich verbunden fühlen und Wertschätzung zurückgeben. Und sie leisten in aller Regel mehr als unzufriedene Kolleginnen und Kollegen.
Was also macht Arbeitgeber für Mitarbeitende besonders attraktiv?
- Von Vertrauen und Empathie geprägte Führung:
Zukunftsfähige Arbeitgeber setzen auf Vertrauen basierte Führung, die von Befähigung und Coaching geprägt ist und Mitarbeitende zu Mit-Unternehmern macht. (Siehe dazu auch „10 Faktoren, die Führungskräfte zukunftsfähig machen“.
- Fürsorge:
Moderne Arbeitgeber sind fürsorglich. Das heißt, sie wirtschaften und handeln nachhaltig, haben ein betriebliches Gesundheitsmanagement und fördern eine gesundheitszuträgliche Arbeitsatmosphäre. Sie tragen dazu bei, dass Mitarbeitende Berufs- und Privatleben sinnvoll miteinander in Einklang bringen können.
- Begeisterung:
Arbeitgeber begeistern und überraschen ihre Mitarbeitenden, z. B. durch die Unterstützung ihrer fachlichen und persönlichen Weiterbildung, flexible Arbeitsweisen und Familienfreundlichkeit, kreativen Ideen etc.
- Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls:
Arbeitgeber der Zukunft schaffen ein stabiles Zusammengehörigkeitsgefühl, und zwar schon im Bewerbungs- und Einstellungsprozess, indem sie bestehende Mitarbeitende einbinden und erste Kontaktanbahnungen z. B. durch Einarbeitungspatenschaften unterstützen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl wird außerdem unterstützt durch eine wertschätzende Unternehmenskultur, ein entsprechendes Leitbild, eine effektive und effiziente interne Kommunikation, gemeinsame Aktivitäten u.v.m.
Fazit:
Kommen wir zurück zum Ausgangspunkt. Klar: Die Abwanderung in der Gastronomie hätte vielleicht auch der beste Arbeitgeber nicht verhindern können. Da geht es schlichtweg vor allem um Existenzerhalt – und zwar auf der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite. Aber wer weiß, vielleicht kommen ja demnächst auch viele Abwanderer wieder zurück – allerdings sicher nur zu denjenigen Arbeitgebern, die gut zu ihnen waren. Und dann hätte sich das ausgewogen symbiotische Verhältnis doch schon gelohnt, nicht wahr?
Wenn Sie in einem Unternehmen arbeiten, das aus Ihrer Sicht Unterstützung beim Kulturwandel braucht und sich mehr darauf ausrichten sollte, was Mitarbeitende wollen, dann lassen Sie es mich wissen. Ich unterstütze Sie gerne dabei, einen Weg zu finden, auf dem profitable Beziehungen in Ihrem Unternehmen gedeihen.
Herzlich grüßt
Ihre
Sabine Benken
Soziale Medien