Ich hatte vergangene Woche ein aufschluss­reiches Gespräch mit dem Geschäfts­führer eines Unter­nehmens mit knapp 120 Mitar­bei­tenden. Er halte nichts von Personal Branding auf Social Media: „Man muss nicht jede Welle reiten. Wir haben ja eine Firmen­seite.“ – Diese Aussage offenbart einen weitver­brei­teten Irrtum. Blitz­artig schossen mir gefühlt eine Million Gedanken durch den Kopf, warum es sich lohnt, dieser Aussage zu wider­sprechen. – Und jetzt mal Hand aufs Herz: Wissen Sie, wie wichtig Ihre Präsenz als KMU-Chef in den sozialen Medien für Ihren Geschäfts­erfolg ist? – Wenn nicht, dann lohnt sich dieser Artikel für Sie (Lesezeit: ca. 2 Minuten):

Was versteht man unter Personal Branding?

Personal Branding setzt Sie als Mensch in Szene – in Ihrer Persön­lichkeit, in all Ihrer Echtheit, Ihrer Nahbarkeit, Ihren Werten, mit allem, was Ihnen wichtig ist und wofür Sie stehen. Es geht darum, Sie als Mensch so zu positio­nieren, dass Sie als authen­tisch wahrge­nommen werden und dadurch Vertrauen aufbauen.

Worum geht es bei Personal Branding?

Um eines vorweg­zu­nehmen: Es geht nicht darum, dass Sie platt die Werbe­bot­schaften aus dem Produkt­mar­keting verkünden oder ihren Followern mitteilen, welche großar­tigen Erfolge Sie erzielt haben. Im Gegenteil. Es geht darum zu kommu­ni­zieren, WARUM Sie Erfolg haben: Weil Sie nämlich sind, wie Sie sind, und dadurch Ihr Unter­nehmen zu dem machen, was es ist.

Warum ist Personal Branding auch für Ihr Unter­nehmen wichtig?

1. Aufbau von Vertrauen in Ihr Unter­nehmen und Ihre Produkte

In einer sich immer schneller verän­dernden Welt, in der wir Echtheit von bloßem Schein kaum unter­scheiden können, in der sich Produkte und Dienst­leis­tungen immer ähnlicher werden, gilt Vertrauen als DIE Währung der Zukunft. Denn Vertrauen ist der ausschlag­ge­bende Faktor für Kaufent­schei­dungen, die Profi­ta­bi­lität von Bezie­hungen zu Geschäfts­partnern, Mitar­bei­tenden und solchen, die es werden sollen. Das Vertrauen, das Menschen in Sie haben, überträgt sich automa­tisch auf Ihr Unter­nehmen bzw. Ihre Produkte. (Zum Thema „Vertrauen“ empfehle ich auch meinen Blogbeitrag 10-faktoren-die-vertrauen-und-veraen­de­rungs­be­reit­schaft-foerdern.)

2. Beitrag zur Kunden-Akquise

KMU-Chefs stehen für ihr Unter­nehmen wie kaum ein anderer: Sie geben ihrem Unter­nehmen ein Gesicht, machen es menschlich und „bürgen“ oft sogar mit ihrem Namen. Sie reprä­sen­tieren Leitbild sowie Werte ihres Unter­nehmens und verleihen dem Unter­neh­mens­profil Authen­ti­zität. Das erzeugt Glaub­wür­digkeit und erhöht die Wahrschein­lichkeit, dass poten­zielle Kunden bei ihnen kaufen.

3. Stärkung der Kundenbindung

Durch Ihre Beiträge, Kommentare und Inter­ak­tionen in den Sozialen Medien wirken Sie nahbar und vertrau­ens­würdig: Sie halten Kontakt, zeigen sich von Ihrer persön­lichen Seite, offen­baren Ihre Haltung und Überzeugung. Und Sie lassen durch­blicken, was Sie umtreibt. Das schafft Verständnis, ein hohes Maß an Glaub­wür­digkeit und die Grundlage für langfristige Kundenbindung.

4. Förderung der Mitar­bei­ter­bindung und Beein­flussung der Unternehmenskultur

Sie stellen sich Ihrer Vorbild-Funktion und zeigen Ihre Führungs­kom­petenz durch Ihre Ausstrahlung, Begeis­te­rungs­fä­higkeit, Lernfä­higkeit, Profes­sio­na­lität etc. Dadurch beein­flussen Sie nicht nur die Unter­neh­mens­kultur, sondern auch die Lernkurve in Ihrem Unter­nehmen. Sie fördern Stolz und Motivation Ihrer Mitar­bei­tenden und leisten einen wertvollen Beitrag zur Mitar­bei­ter­bindung. – Bedenken Sie: Längst findet interne Kommu­ni­kation auch über externe Social-Media-Kanäle statt. – Ein Grund mehr, sich dort (ebenfalls) in Position zu bringen.

Der Kanal funktio­niert übrigens auch umgekehrt: Mitar­bei­tende positio­nieren sich im Netz, kommen­tieren und liken, wofür sie stehen und was sie umtreibt. – Einen umfas­sen­deren authen­ti­scheren Einblick in Haltung und Überzeugung Ihrer Mitar­bei­tenden bekommen Sie auf anderen Wegen kaum.

5. Positio­nierung als attrak­tiver Arbeit­geber (Employer Branding)

Kluge Bewerber/innen infor­mieren sich auf Social Media über Ihr Unter­nehmen und wie es tickt. Sind sie emotional berührt, inspi­riert oder sogar begeistert von Ihrer Haltung, Ihrem Pionier­geist etc., so steigt die Wahrschein­lichkeit enorm, dass sie für Ihr Unter­nehmen arbeiten möchten.

6. Beitrag zu Öffent­lich­keits­arbeit und Image-Bildung

Die Sozialen Medien sind längst zur Infor­ma­ti­ons­quelle für Journa­listen und Öffent­lichkeit geworden. Insofern unter­stützt Ihre authen­tische Präsenz auf den Online-Kanälen die Öffent­lich­keits­arbeit Ihrer Organi­sation. Außerdem prägen Sie mit Ihren Posts nicht nur Ihr eigenes Image; Sie beein­flussen maßgeblich auch das Image Ihrer Firma. – Besonders positiv äußert sich das in Krisen­si­tua­tionen: Wer sich vor der Krise vertrau­ens­würdig positio­niert hat, dem vertraut man auch in der Krise. Selbst dann, wenn’s richtig schwierig wird.

Fazit:

„Man muss nicht jede Welle reiten“ – das stimmt. Gleich­zeitig lohnt es sich, diesen Glaubenssatz zu hinter­fragen: Kann ich es mir wirklich leisten, gar nicht oder nur mit einem inhalts­losen Profil auf Social Media präsent zu sein? – Betrachten Sie die Sozialen Medien doch als eine Art Steuerpult: Entwi­ckeln Sie Ihre persön­liche Marke (Personal Branding) und betei­ligen Sie sich anschließend an relevanten Diskus­sionen, die darauf einzahlen, wofür Sie stehen. Sie werden bald feststellen, dass Ihnen viele folgen, Ihr Einfluss steigt und sich das Image und somit der Wert Ihres Unter­nehmens entspre­chend positiv entwickelt.

Falls Sie mehr darüber erfahren möchten, wie das funktio­niert und was zu beachten ist, kommen Sie einfach auf mich zu. Ich unter­stütze Sie gerne dabei, Ihren Stern zum Leuchten zu bringen und damit die Erfolgs­ge­schichte Ihres Unter­nehmens weiterzuschreiben.

Herzlich grüßt
Ihre

Sabine Benken