Mal ehrlich: Wenn wir besonders in diesen Zeiten, in denen Corona unser Leben einschränkt, all die Debatten im Bundestag verfolgen, dann stellt sich doch die Frage: „Was soll dieser nutzlose Schlag­ab­tausch? Sollte es nicht um mehr gehen, nämlich um die gemeinsame erfolg­reiche Bewäl­tigung einer Heraus­for­derung?“ – In diesem „Impuls“ erfahren Sie, ob bzw. wie Sie es besser machen und Diskus­sionen lösungs­ori­en­tiert führen. (Geschätzte Lesezeit: ca. 2 Minuten)

Der Sinn einer Diskussion

Eine Diskussion ist ein konstruk­tiver Streit, bei dem es darum geht, Meinungen auszu­tau­schen, um etwas zu klären, worüber man sich (noch) nicht einig ist. Sie zielt darauf, die zu bewäl­ti­gende Heraus­for­derung zur gemein­samen Sache zu machen, um möglichst auf effiziente Weise effektive Lösungen zu finden.

Streit- oder Kampfgespräch –
ein entschei­dender Unterschied

Nach meinen Beobach­tungen arten Diskus­sionen jedoch allzu oft in destruktive Kampf­ge­spräche aus, bei denen die Gesprächs­partner mit Gezänk, Vorwürfen und Manipu­la­ti­ons­ver­suchen verbal­akro­ba­tisch gegen­ein­ander vorgehen. Es geht ihnen nicht darum, ein gemein­sames Ziel zu erreichen, sondern in jedem Fall Recht zu behalten – koste es, was es wolle.

Streit­ge­spräche hingegen sind konstruktive Ausein­an­der­set­zungen, bei denen zunächst zweifelsfrei geklärt wird, was das strittige Thema ist bzw. wofür man gemeinsam eine Lösung finden möchte.

In der Diskussion vermitteln die Gesprächs­partner dann wechsel­seitig ihre Meinungen:

  • Sie versuchen, mit Argumenten und Beispielen für Verständnis zu sorgen und zu überzeugen.
  • Sie gehen ergeb­nis­offen in das Gespräch. Das heißt, sie sind grund­sätzlich bereit, sich auch selbst überzeugen zu lassen.

Konstruktive Streit­ge­spräche sind Bedingung für gute Bezie­hungen und koope­ra­tives Verhalten. Sie bilden eine valide Grundlage für Entschei­dungs­pro­zesse. Und sie sind Voraus­setzung für die Entstehung einer guten Kommu­ni­ka­ti­ons­kultur in Organi­sa­tionen. – Es lohnt sich also, konstruktiv streiten zu können.

Was befähigt Sie dazu, ein Streit­ge­spräch lösungs­ori­en­tiert zu führen?

  • Sie verfügen über valides Wissen zum Gesprächsthema.
  • Sie haben prinzi­piell den Willen zur Verstän­digung. (Lesen Sie dazu auch den Impuls-Beitrag „Gute Gespräche – Gute Beziehungen“).
  • Sie sind sich bewusst, dass Konflikte bzw. Missver­ständ­nisse meist aufgrund unter­schied­licher mentaler Welten der Gesprächs­partner (Kultur, Erziehung, Erfahrung, Wissens­stände, Rollen etc.) entstehen. Das befähigt Sie, entspre­chend achtsam und empha­tisch zu kommunizieren.
  • Sie vermeiden Inter­pre­ta­tionen, denn diese wirken wie Schranken im Kopf und beein­flussen die innere Haltung dem Gesprächs­partner gegenüber.
  • Sie sind konflikt­fähig, das heißt, Sie sind fähig zur Selbst­re­flexion, Sie verfügen über Gesprächs­kom­pe­tenzen und beherr­schen Feedback-Regeln. (Nützliche Feedback-Regeln finden Sie in „Feedback? – Unbedingt. Aber konstruktiv“).
  • Sie übernehmen Verant­wortung für ihr Kommu­ni­ka­ti­ons­ver­halten und Handeln.
  • Sie haben Interesse daran, Ihre Persön­lichkeit stetig weiter­zu­ent­wi­ckeln. Denn Sie wissen: Die Fähigkeit, konstruktiv zu streiten und effektiv zu kommu­ni­zieren, hat maßgeblich mit dem eigenen „Ich“ zu tun und damit, welches Konflikt­ver­halten Ihnen vorgelebt wurde.

Fazit: Jeder – insbe­sondere Führungs­kräfte in ihrer Vorbild­funktion – sollte konti­nu­ierlich seine Streit- bzw. Gesprächs­kom­pe­tenzen ausbilden, um Lösungen erarbeiten zu können, die alle gemeinsam nach vorn bringen. – Wollen Sie das auch? Dann nehmen Sie am besten gleich mit mir Kontakt auf. Sollten Sie noch unent­schlossen sein, bleiben Sie einfach meinem Blog treu. Auf den Themen­be­reich Gesprächs­führung werde ich noch oft zurück­kommen. Versprochen.

Ihre

Sabine Benken