Einleitend zu einem Workshop fragte ich kürzlich die Teilnehmer, ob sie sich vorstellen könnten, worin der Zusammenhang zwischen Vertrauen und Change bestünde. Zunächst kam keine Antwort. Erst, als ich die Frage „auf den Kopf“ stellte und wissen wollte, was Mitarbeiter daran hindern könnte, Veränderungen mitzutragen, sprudelte es aus ihnen heraus. – Wenn auch Sie die Antwort wissen und außerdem erfahren möchten, wie Sie persönlich zu einer vertrauensvollen Unternehmenskultur beitragen können, dann wird Ihnen dieser Artikel gefallen (Geschätzte Lesezeit: ca. 2 Minuten):
Vertrauen ist ein hohes Gut
Vertrauen heißt, sich vorbehaltlos und ohne doppelten Boden auf jemanden oder etwas zu verlassen. Wenn wir vertrauen, öffnen wir uns. Wir sind verletzlich, weil wir uns auf unsicheres Terrain begeben – in dem festen Glauben daran, dass sich alles positiv entwickeln wird. Wird unser Vertrauen missbraucht, sind Verletzung, Schmerz und Verunsicherung die Konsequenzen. Um sich dagegen zu schützen, reagieren Menschen in der Folge vieler solcher Erfahrungen mit Misstrauen. Es fällt ihnen immer schwerer, neues Vertrauen aufzubauen. Das Urvertrauen schrumpft, das Selbstvertrauen schwindet.
Selbstvertrauen und Wandlungsfähigkeit
Gesundes Selbstvertrauen ist demnach in erheblichem Maße an positive Erlebnisse geknüpft: Ein Mitarbeiter, der ein anspruchsvolles Projekt selbstständig erfolgreich abschließt und dafür Wertschätzung erfährt, macht die Erfahrung, dass „er es kann“. Er wird sich immer mehr zutrauen, seine Fähigkeiten weiterentwickeln und sich künftigen Herausforderungen gewachsen fühlen – auch dem Wandel.
Vertrauen — entscheidend für die organisationale Entwicklungsfähigkeit
Vertrauen ist in allen Dimensionen sowohl für die persönliche wie auch die organisationale Entwicklung von erheblicher Bedeutung:
Vertrauen trägt dazu bei, Missverständnisse zu vermeiden, weil bei einem vertrauensvollen Umgang miteinander sowohl Sender als auch Empfänger „einander verstehen wollen“: Das erhöht die Chance, dass das, was der Sender meint (Absicht), auch mit dem übereinstimmt, was beim Empfänger ankommt (Interpretation).
Demnach ist nur Kommunikation, die auf Vertrauen basiert, zielführend. Ohne zielführende Kommunikation gelingt nämlich Zusammenarbeit nicht. Wenn jedoch die Zusammenarbeit leidet, leidet auch das Arbeitsergebnis und in letzter Konsequenz das Unternehmen selbst. – Hingegen haben Unternehmen, deren MitarbeiterInnen sich selbst und einander vertrauen, das Potenzial, agiler, schneller und besser zu werden.
In diesen Zeiten, in denen der Wandel zur Normalität geworden ist, hat Vertrauen noch eine weitere entscheidende Bedeutung: Viele Menschen fürchten Veränderungen. Sie empfinden sie als Angriff auf ihr Sicherheitsgefühl und Wohlbefinden. Oft ist Widerstand die Folge, der den Wandel gefährdet oder gar verhindert. Das einzige, das proaktiv das Aufkeimen von Angst verhindert oder sie bewältigbar macht, ist stabiles Vertrauen (in sich selbst, in die Führungskraft, ins Unternehmen etc.). Folglich bildet Vertrauen die Grundlage für die Wandlungsfähigkeit von Mensch und Unternehmen.
10 vertrauensbildende Faktoren
Umso bedeutsamer ist es für jeden einzelnen von uns – und insbesondere für Führungskräfte –, ständig in Vertrauensaufbau bzw. ‑erhalt zu investieren, und zwar durch
- Ehrlichkeit, Authentizität und Offenheit:
Die anderen müssen mir abnehmen, dass ich rechtschaffen bin und meine Meinung meine eigene ist. - Dialogorientierte Kommunikation.
- Transparenz
in Bezug auf meine Motive und Beweggründe. - Kongruentes Verhalten:
Meine Werte spiegeln sich in meinem Handeln wider. - Lösungsorientierung:
Mein Handeln ist davon geprägt, was der Sache bzw. dem Team dienlich ist, und nicht davon, dass ich recht bekomme. - Empathie und menschliche Nähe (Beziehungsebene):
Genau hinzuhören, wenn mein Gegenüber mit mir spricht, und mich spürbar darauf einzulassen suggeriert: Hier kümmert sich jemand um mich und meine Belange. - Respekt und Wertschätzung
gegenüber anderen und deren Meinungen. - Förderung einer Fehler- und Feedback-Kultur:
Fehler – auch eigene – zulassen und konstruktives Feedback dankbar annehmen. - Fähigkeit zur Selbstreflexion:
Schuld nicht bei anderen suchen, sondern kritisch über sein eigenes Verhalten nachdenken und sich ggf. entschuldigen können. - Bereitschaft, anderen zu vertrauen:
Denn „Wer nicht genügend vertraut, wird kein Vertrauen finden“ – dass wusste schon Laotse.
Fazit: Die Kultur eines Unternehmens verändert sich nur durch die Menschen, die dort arbeiten. Tragen Sie also Ihren Teil zu einem vertrauensvollen Klima bei, das nachhaltige Veränderungen in Ihrem Unternehmen ermöglicht. – Sie würden dabei gerne Unterstützung in Anspruch nehmen? Dann sind Sie bei mir genau richtig: Ich begleite Sie pragmatisch durch den Wandel. – Damit Sie sich auf Ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren und den Herausforderungen der Zeit gewachsen sind.
Ihre
Sabine Benken
Soziale Medien